Keramikhandwerk - Töpferei in Oman

Die Gegend um Bahla in Nordoman ist heute noch das Zentrum des Keramikhandwerks in Oman, da es dort große Vorkommen guten Drehtons gibt.

Viele Haushaltsgegenstände wurden früher getöpfert: riesige Vorratskrüge für Datteln oder Reis, Wasserkrüge, Öllampen, Trinkschalen und natürlich Weihrauchbrenner, die es in jedem Haushalt mehrfach gibt. Bahla ist bekannt für eher beigen Ton, in Al Hamra findet sich rötlicher Ton, was der Stadt auch den Namen gab (Al Hamra = die Rote)

Bis vor wenigen Jahren arbeitete man den Töpfereien in Bahla noch mit fußbetriebenen Drehscheiben und die Ware wurde in großen, holzbefeuerten Öfen gebrannt. Heute sind die Töpferscheiben elektrisch und die Brennöfen aus Lehm dienen inzwischen als Lager - gebrannt wird selbstverständlich in modernen elektrischen Brennöfen.

Die Nachfrage nach traditionellen omanischen Töpferwaren ist in den letzten Jahren erfreulicher weise gestiegen - durch die Neugierde der Touristen und durch eine Rückbesinnung der Einheimischen zum traditionellen Handwerk. Große Vorrattöpfe und Wasserkaraffen sind schöne Schmuckstücke für Haus und Garten. Inzwischen kommt handgetöpfertes Keramikgeschirr sogar in manchen Restaurants zum Einsatz. Damit erschließt sich für die Keramiker ein neuer Markt.

Im Süden Omans, im Dhofar, wird ebenfalls getöpfert.  Die Tonvorkommen im Süden sind von grober Qualität und eignen sich nicht zum Drehen. Daher werden hier die Gefäße nicht gedreht, sondern aufgebaut, d. h. aus ausgewalzten Platten zusammengesetzt. Der klassische Weihrauchbrenner aus dem Süden ist deshalb auch nicht rund, sondern eckig. Im Süden sind es eher Frauen, die diesem Handwerk nachgehen, im Norden eher die Männer.

  • Maria PoppMaria Popp
  • Karin NowackKarin Nowack
  • Georg PoppGeorg Popp

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