Jabir bin Zayd, der Gründer der Ibadischen Rechtsschule wurde im Jahre 93 n.H. (711 n.Chr.) in Nizwa in Oman geboren. Später ging er in den Irak, wo er sich niederließ. Die ibaditische Philosophie beruht auf dem Grundsatz der religiösen Toleranz und Vermeidung von Konflikten. Andere religiöse Meinungen oder Interpretationsmodelle müssen überdacht werden, aber Blutvergießen aufgrund theologischer Differenzen gilt als schändlich.
Während die Sunniten Imame ursprünglich aus den Mitgliedern des Stammes des Propheten Mohamed, den Quraish, bestimmen und sich die Schiiten bei der Wahl des Imams nur auf Nachfolger des Kalifen Ali beriefen, war für die Ibaditen von Anfang an die Herkunft eines zu wählenden Imams von keiner Bedeutung.
Die Ibaditen gehen davon aus, dass jeder gläubige und theologisch gebildete Muslim potentieller Kandidat für das Amt des Imam ist, des religiösen und weltlichen Oberhauptes mit voller Regierungsgewalt. Der Imam ist in ihren Augen »Erster unter Gleichen«, da er als Mensch ein Geschöpf Gottes unter anderen Geschöpfen Gottes ist.
Die Umma, die Gemeinschaft der Muslime, wählt aus ihren Reihen einen Gläubigen, der ihrer Meinung nach am besten für das Amt qualifiziert ist. Kann niemand den hohen Ansprüchen an das Amt des Imam genügen, sollte es vorübergehend unbesetzt bleiben. Ein gewählter Imam, der die Erwartungen nicht erfüllt, kann entsprechend abgewählt werden.
Das System des Imamats dauerte bis zum Ende des letzten Jahrhunderts an. Mit den Ibaditen lebten auch immer Sunniten und Schiiten in Harmonie und Eintracht. Noch immer stellen die Ibaditen die Bevölkerungsmehrheit im Oman Es gibt jedoch auch Ibaditen in anderen Ländern, wie z. B. Libyen, Tunesien, Algerien und den Staaten Ostafrikas.
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