Reisen während des Fastenmonats Ramadan in Oman

Ramadan ist kein Grund, Oman grundsätzlich nicht in dieser Zeit zu bereisen, aber Sie sollten sich im Klaren darüber sein, dass es gewisse Einschränkungen gibt. Das Reiseprogramm ist gegebenfalls anzupassen. Wenn man gerne viel in Straßencafes in der Sonne sitzen möchte, macht eine Reise im Ramadan wenig Sinn. Museen und öffentliche Einrichtungen haben teilweise reduzierte Öffnungszeiten (meist nur vormittags). Essen und Trinken sind tagsüber (bis Sonnenuntergang) in der Öffentlichkeit zu vermeiden. Viele Hotels bieten keinen Alkohol an.

Lebensmittelläden haben geöffnet und das Angebot in großen Malls ist reichhaltig, so dass man sich problemlos einen Vorrat für tagsüber anlegen kann mit Trockenfrüchten, Datteln Keksen oder was auch immer das Herz begehrt. Immer wenn Sie unter sich sind, also im Hotelzimmer, im Auto, in einsamer Landschaft, können Sie selbstverständlich jederzeit auch tagsüber etwas zu sich nehmen. Es gibt keine Sittenpolizei oder ähnliches, Respekt wird aber erwartet. Die meisten Hotels bieten zusätzlich extra Speisezimmer /Restaurantbereiche zum Essen tagsüber für Nichtmuslime an oder bieten Speisen im Zimmerservice. Auch Wüstencamps und die meisten Guesthäuser sind auf nicht-muslimische Gäste eingestellt.

Das Leben im Land wird bedingt durch den Ramadan - zusätzlich zu der Tatschache, dass die Uhren in Arabien ein wenig anders ticken, - entschleunigt. Bitte behandeln Sie die Einheimischen mit Nachsicht, da das Fasten bei großer Hitze eine Herausforderung darstellt und die Leistungsfähigkeit nachmittags absinkt.  Im Verkehr entsteht oft kurz vor Sonnenuntergang Hektik, da alle rechtzeitig zum Fastenbrechen zu hause sein wollen. 

Der Ramadan bietet auch Vorteile und macht eine Reise in dieser Zeit zu einem besonderen Erlebenis: Insbesondere am Abend ist die Stimmung im Ramadan besonders schön, wenn sich die Einheimischen bei Sonnenuntergang zum gemeinsamen Fastenbrechen treffen. Auch z. B. vor kleinen Läden wird dann durchaus die Picknickdecke ausgebreitet und Datteln und Kaffee stehen bereit, bis der „Startschuss“ zum Essen gegeben wird. Die Läden werden für diese Zeremonie z. T. kurzzeitig geschlossen. Die Stimmung im Land insgesamt ist von diesem der Religion gewidmeten Monat förmlich „beseelt“. Die Abendstunden nutzen die Einheimischen zum Ausgehen. Das gesellige Leben verlagert sich in die Abendstunden, wenn nach Sonnenuntergang oft ausgiebig gegessen wird. Und: Im Ramadan sind weniger Touristen unterwegs. Wer es schätzt, in ruhigeren Zeiten unterwegs zu sein, für den kann eine Reise im Ramadan genau das Richtige sein.

  • Ramadan decorationRamadan Dekoration an der Plaza im Stadtteil Al Mouj

Nach muslimischen Gewohnheiten darf grundsätzlich bei gesundheitlichen Problemen gegessen und getrunken werden, auch Kinder bis ins Pubertätsalter fasten in der Regel nicht. Omanis sind meist weltoffen und insbesondere Tourguides wissen sehr genau, dass europäische Touristen nicht fasten und haben Verständnis, dass man als Nicht-Muslim zwischendurch etwas zu sich nehmen möchte. Bei geführten Tagestouren spricht man am besten das Thema zu Beginn der Tour offen an.